Störung der Stimmgebung und Artikulation bei neurologischen Erkrankungen

Dysarthrie:
Unter einer Dysarthrie versteht man eine erworbene neurogene Sprechstörung. Diese wird ausgelöst durch eine Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems. Häufig treten diese Schädigungen im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen wie einem Schlaganfall, der Parkinson Erkrankung, Multipler Sklerose oder Unfällen mit Schädel- Hirntrauma auf. Durch die Schädigung der Nerven ist die Koordination des Artikulations-, Atem- und Stimmablaufs gestört. Das hat zur Folge, dass die Aussprache, die Sprechmelodie (Betonung und Rhythmus), die Atmung und die Stimmgebung beeinträchtigt sind. Betroffene können je nach Ausprägung der Störung an einer sehr verwaschen und undeutlichen oder verlangsamten bzw. beschleunigten Artikulation leiden. Auch nasale und monotone Sprechweisen treten auf.
Ist hauptsächlich die Stimmgebung betroffen, spricht man von einer Dysarthrophonie (Phonie= Stimme). In diesem Fall sind die Atmung und die Stimmgebung eingeschränkt. Die Patienten haben meist eine leise, häufig raue und/oder gepresste Stimmgebung. Lautes Sprechen strengt die Betroffenen an. Die Stimme ist modulationsarm und für den Zuhörer schwer zu verstehen. Die Atmung ist meist flach, weshalb Patienten sich kurzatmig fühlen. Patienten mit Morbus Parkinson (oder Parkinson-Syndrom) leiden zu 70 bis 90 Prozent an einer Dysarthrophonie.

In der Therapie geht es darum, ein Profil der individuellen Symptome zu erstellen und mit Hilfe von Atem-, Stimm- und Artikulationstraining das Ausmaß der Symptome zu begrenzen. Auch eine Beratung der Patienten und ihrer Angehörigen im Umgang mit der Sprechstörung ist von Bedeutung.